Vulkane, Seen und Thermen
- ubachofner
- 3. Feb.
- 4 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 5. Feb.
Nach Puerto Montt beginnt der sogenannte kleine Süden Chiles oder auch die Chilenische Schweiz genannt, eine wunderschöne Gegend voller Seen und Vulkane. Mitte des 19. Jahrhunderts wurde die Gegend zum Zentrum der europäischen Einwanderer, insbesondere Deutsche haben sich hier zahlreich niedergelassen. Der kleine Süden ist sehr touristisch geprägt, überall gibts Souvenierläden, Kaffees die alle Sorten von Torten bis hin zur Schwarzwälder Kirschtorte anbieten. Die Region ist geprägt von glasklaren Seen und schneebedeckten Vulkanen, sogar einige kleine Skigebiete gibt es hier, die Anlagen sind jedoch weit entfernt vom technischen Standard in Europa. Aufgrund der vulkanischen Prägung gibt es auch zahlreiche Thermen, allerdings ist ein Besuch relativ teuer. Wir liessen uns einige Tage in der Gegend treiben, fuhren die Route “Siete Lagos” auf fast perfekten Strassen und genossen hie und da auch ein Bad in einem der Seen. Die Wassertemperatur war allerdings eher auf der kühleren Seite, was aber die Chilenen nicht davon abhält, stundenlang im Wasser zu planschen. Natürlich gönnten wir uns auch den einen oder anderen Kuchen oder Torte in den feinen und mit Liebe eingerichteten Coffee Shops. Auf Empfehlung von Hans und Irene gönnten wir uns einen Besuch in einem ausgezeichneten Steakhaus in Frutillar und genossen ein hervorragendes Steak mi einem guten chilenischen Rotwein. Die chilenische Feriensaison ist in vollem Gange, die Strände sind überfüllt, irgendwie siehts aus wie in Rimini im August.
Was ist den hier los, plötzlich waren die Blinker am Toyo außer Funktion. Das wird wohl eine Sicherung sein, beim nächsten Tankstopp die Sicherung überprüft und gewechselt, hat’s gleich wieder verbraten. In einer Hinterhofgarage fanden wir einen versierten Mechaniker, die Ursache waren die LED Rücklichter, die einen Kurzschluss verursachten. Nun zieren neue Brems- Blink und Rücklichter unser Heck. Die Aktion hat 4 Stunden gedauert, es war zu spät um noch weiter zu fahren und wir fuhren an den Strand um einen geeigneten Übernachtungsplatz zu suchen. Direkt am Strand stand ein Mercedes Sprinter, es waren Edy und Brigitt, die beiden haben wir letztes Mal in Argentinien getroffen. Wir verbrachten einen gemütlichen und lustigen Abend zusammen, bevor sich unsere Wege wieder trennten. Wir wollten die berühmten Geomtrica Thermen besuchen und uns etwas entspannen. Die heißen Quellen sind in einem ganz engen Tal, Holzstege führten 500 Meter in das Tal herein. 18 Pools verteilten sich in dem üppig überwachsenen Tal, die Pools waren zwischen 9 und 47 Grad warm, es war ein super entspannender Tag, entsprechend müde fielen wir schon relativ früh in einen tiefen Schlaf.
Ein weiterer Vulkanbesuch stand an, der Villarrica am gleichnamigen See ragt markant mit seinem schneebedeckten Gipfel in den Himmel. Der Vulkan ist immer noch etwas aktiv, trotzdem kann man bis auf 1200 Meter hochfahren und erreicht ein kleines Skigebiet mit einigen altertümlichen Liften. Wir ließen es uns nicht nehmen, mit der Sesselbahn hochzufahren und die wunderbare Aussicht zu genießen. Die Wanderung hinunter zur Talstation durch die schöne Landschaft rundete das Erlebnis ab.
Als einer der schönsten Nationalparks Chiles wird der Concuillio Park bezeichnet, natürlich auch wieder mit einem mächtigen Vulkan, zusätzlich sind dort aber noch Wälder mit der seltenen Araukarien vorhanden. Die Bäume, die weit über 1000 Jahre alt und bis 50 Meter hoch sein können, sind haben eine sehr dicke Rinde die bis 25% des Stammvolumens beträgt und der Araukarien Schutz vor heisser Vulkanasche und sogar Feuer bietet. Der höchste Vulkan ist mit 3145 Meter der Llaima, der immer noch aktiv und letztes Mal 2008 ausgebrochen ist. Wir durchquerten den Park, der mit seinen knapp über 600qkm nicht sonderlich gross, dafür aber landschaftlich extrem schön ist in 2 Tagen von West nach Ost auf relativ guten Pisten.
Nun wurde es aber Zeit, mal ein wenig Strecke zu machen, es waren immer noch 600km bis nach Santiago de Chile. Wir wollten an der Küste entlang hochfahren, die Route führte nach Conception und Constitution, von dort aus erreichten wir den Surfer Hotspot Punta des Lobos. Der Ort ist bekannt bei Surfern aus aller Welt und es war interessant, den Könnern beim Wellenreiten zuzusehen. die Wellen erreichten bis 5-6 Meter, der Pacific schien allerdings etwas „frio“ zu sein, alle trugen Neopren Anzüge. Von Punta des Lobos gings weiter ins Landesinnere in die Weingegend im Colchauga Tal, hier finden sich einige der bekanntesten Weingüter Chiles. Wir besuchten die Winery Viña Montes, die neben einer schönen Kellerei auch über ein hervorragendes Restaurant verfügt. Ein 3 gängiges Menü mit hervorragenden Weinen war eines der kulinarischen Highlight in Chile. Nach einer Übernachtung auf einem merkwürdigen Camping (Wildcampen ist aufgrund der dichten Besidlung leider schwierig), trafen wir schlussendlich in Santiago de Chile ein. Auf einem stadtnahen Camping, der einzige überhaupt, fanden wir nach etwas Suchen und quartierten uns hier für ein paar Tage ein. Es wird nun immer wärmer, Tagestemperaturen steigen auf über 30 Grad an, in der Nacht wird es aber relativ kühl, für einen angenehmen Schlaf ist also gesorgt. Marisa und Roli aus St. Gallen trafen einen Tag später mit ihrem Landcruiser auch hier ein und wir verbrachten einige gemütlichen Stunden zusammen.
Unsere weitere Route wird uns nun über den Paso de la Cumbre wieder nach Argentinien führen, hier wollen wir dem Weingebiet rund um Mendoza einen Besuch abstatten und die eine oder andere Bodega besuchen. Wie wir und der Toyo die Andenüberquerung auf 3800 Meter geschafft haben erfahrt ihr im nächsten Bericht.
Sehr interressanter Bericht. Weiterhin gute Reise und häbets guet. LG Ändu&Zdenka
Sehr schöne Gegend, von überfüllten Stränden aber nix zu sehen …. Witerhin gueti Reis 👋👋