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Zimbabwe bis Namibia

Aktualisiert: 30. Nov. 2023


Mit unseren Freunden Christine und Stefan haben wir vereinbart, uns am Eingang zu den Mana Pools zu treffen, was auch auf die Minute geklappt hat. Gemeinsam fuhren wir die die 70km Rüttel- und Sandpiste an den Sambesi River und konnten uns ein Camp direkt am Fluss ergattern. Doch im Gegensatz zu unserem letzten Besuch vor einigen Monaten glänzten die Tiere durch Abwesenheit. Hatte es beim letzten Mal einige Elefanten im Camp war diesmal absolut nix los. Sehr schade, aber laut dem Ranger haben sich die Tiere aufgrund der vergangenen Regenfälle ins Innere des Parks zurückgezogen. Apropos Regen, selbiger setzte in der Nacht wieder ein und hörte bis zu nächsten Nachmittag nicht mehr auf. An Pirschfahrten war nicht zu denken, ein Paar aus Deutschland hat es versucht und ist nach kurzer Zeit wieder zurückgekehrt, Pisten unfahrbar. Der berüchtigte Black Cotton Soil ist zäher Schlamm, wer darin feststeckt kommt nur schwer wieder heraus. Darauf haben wir verzichtet und harrtem dem Ende des Regens entgegen. Der grossen Vorteil des Regens war jedoch die Abkühlung, vom über 40 Grad, die Dame am Parkeingang meinte auf meine Frage nach der Temperatur im Park lakonisch " you will get barbequed there", sanken die Temperaturen auf erträgliche 25 Grad. Da wir den Sonnenstand nicht sehen konnten, kann es sein dass wir den obligatorischen Sundowner eventuell etwas zu früh genossen haben und auch die Menge desselben war vielleicht etwas ausserhalb der Norm. Unserer Befürchtung, dass die Piste zum Park heraus aufgrund der Regenfälle etwas schwerer zu befahren sei, erwies sich als unbegründet, einige Wasserdurchfahrten und viel Dreck, aber insgesamt problemlos. Nur die Autos haben kiloweise Schlamm aufgenommen und die weisse Farbe wich einem dezenten Schlammbraun. Zurück am Parkeingang verabschiedeten wir uns von Webers, die weiter Richtung Harare fuhren während wir uns in Richtung Sambia aufmachten. Es war lässig mit Euch beiden, hätte ruhig noch einige Tage länger sein können.



Der Grenzübergang nach Sambia in Chirundu erwies als ziemliches Chaos, nichts, aber auch gar nichts war angeschrieben und so haben wir uns entgegen unseren Gepflogenheiten einen Fixer genommen, der uns durch das ganze Prozedere begleitet hat. Ich fragte mich nur, wie der sich orientiert hat, vermutlich am Geruch der einzelnen Büros. Leider erhielten wir von der Zollbeamtin in Sambia aus unerfindlichen Gründen nur 7 Tage Aufenthalt genehmigt, auf unsere Intervention hin meinte sie, wir können ja in Lusaka bei der Imigration um 30 Tage verlängern. Naja, mal schauen. Unser Lieblingscamp, das Lukasa in Lusaka erreichten wir nach 3 Stunden Fahrt und erwischten auch gleich die erste Busse wegen zu schnellem Fahren. Das Lukasa war relativ gut besetzt, erstaunlicherweise hatte es 4 französische Overlander, trifft man sonst selten, und ein Schweizer, Christian aus aus Luzern der auch mit einem Toyota unterwegs ist. Der Besuch beim Immigration Office zur Visaverlängerung zeigte für afrikanische Verhältnisse eine bisher nie gesehene Effizienz der afrikanischen Bürokratie, nach 5 Minuten waren wir mit neu gestempelten Pässen wieder draussen. Allerdings hat uns dieser Ausflug ins Zentrum Lusakas eine weitere Busse beschert, diesmal wegen Blockieren einer Fahrspur. Die geforderten 900 Kwacha konnten mit viel Gerede auf 300 reduziert werden. Quittung gabs komischerweise keine. Ein Schelm, wer böses denkt. Christian, unser Campnachbar gab uns den Tip, den Kasanka NP zu besuchen, was wir dann auch umsetzten. Auch hier hatte es leider nicht viele Tiere, aber landschaftlich ist der Park eine Augenweide. Was nicht so schön war, war der Unstand dass dieser Park wie übrigens auch andere Parks in Sambia, mit TseTse Fliegen verseucht ist. Die Biester stechen durch die Kleidung hindurch und können die berüchtigte Schlafkrankheit übertragen, Dazu sind die Stiche sehr schmerzhaft und das Jucken hält tagelang an. Trotzdem haben wir die Zeit im Park genossen, insbesondere das Bushcamp Kasabushi mit den sehr netten Betreibern hat es uns angetan.



Wieder zum Park raus und weiter in Richtung Sesheke, der Grenze zu Namibia. Anfangs eine perfekte Teerstrasse entwickelte sich die Strasse zu einer Schlaglochpiste übelster Sorte. Vorher besuchten wir die Sioma Falls, der Sambesi stürzt hier über zahlreiche Katarakte 25 Meter in die Tiefe. Die Sioma Falls sind eine Art Naturreservat, das von der lokalen Community betrieben wird, der bescheidene Eintrittspreis kommt vollumfänglich der Kommune zugute. Ohne den obligatorischen Führer hätten wir uns wohl verlaufen und wären verdurstet, es war nämlich schon morgens um 9 über 30 Grad warm. Die Fälle sind schön anzusehen, kommen aber natürlich nicht an das Spektakel der 300km weiter südlich gelegenen Victoriafälle heran. Der Grenzübergang Sesheke/ Katima Mulilo nach Namibia war relativ einfach und wir erhielten problemlos 60 Tage eingestempelt. Durch den Caprivi Strip fuhren wir weiter bis nach Rundu, hier mussten wir uns entscheiden ob und wo wir nach Angola einreisen wollten. Leider waren die Wetteraussichten alles andere als vielversprechend, es war Regen für die nächsten 7 Tage in der Region angesagt, die wir besuchen wollten. Zudem hat sich unser Reiseprogramm aufgrund der Visasituation geändert. Es ist also tatsächlich so, dass nach 90 Tagen das Visa für Südafrika ausläuft, egal ob man zwischenzeitlich andere Länder in Afrika besucht, weitere 90 Tage gibt es nur, wenn man zurück ins Heimatland reist und von dort wieder einreist. Etwas unverständlich, aber das ist nun mal Tatsache. Wir werden deshalb am 21. Dezember kurz nach Hause fliegen und dann wieder nach Südafrika reisen. Den Verschiffungstermin haben wir nun auf Anfang März festgelegt und haben somit nochmals etwa 3 Monate Zeit, in Afrika rumzureisen. Ob es dann nach Angola geht, wir werden sehen.


Nun haben wir ja etwas Zeit in Namibia und besuchten ein weiteres Mal den Etosha NP, der sich am Ersten Tag regnerisch und gewitterhaft präsentierte. Am folgenden Tag besserte sich das Wetter aber es wurde heiss. Immerhin, die Tiersichtungen waren einiges besser als in den anderen Parks, wir haben Löwen, Nashörner und viele andere Tiere beobachtet. Die Camps im Park waren wie üblich gut besucht, viele Mietautos mit vorwiegend deutschen Touristen waren unterwegs. Leider hat die Parkverwaltung die Corona Zeit nicht genutzt, die beiden Hauptcamps Halali und Okaukuejo sind immer noch in einem desolaten Zustand und völlig unmotiviertem Personal. Schade!



Von der Etosha Pfanne zog es uns an die Skeleton Coast, hier haben wir letztes Mal nur den südlichen Teil bis zum Cape Cross besucht. Über Warmquelle, wo wir ein schönes Camp an einem kleinen Wasserfall mit dazugehörendem Badepool hatten, Palmwag mit den Palmen inmitten der Steinwüste, erreichten wir die Skeleton Coast, eine sehr karge Wüstenlandschaft mit zahlreichen Dünen. Die so genannte Skelettküste ist ein bis 40 km breiter und 500 km langer Küstenabschnitt Namibias, ein sehr lebensfeindliches, aber faszinierendes Gebiet. Hier trifft der kalte und unberechenbare Benguela-Strom des Atlantiks direkt auf die Dünen- und Wüstenlandschaften Nordwest-Namibias. Die Küste soll auch der grösste Schiffsfriedhof der Welt sein, zahlreiche Wracks können auf der Fahrt nach Süden besichtigt werden. Eine sehr einsame Fahrt führte uns auf der Salzpiste nach Hentjes Bay, unterbrochen mit einer Nacht bei Cape Cross auf einem einfachen Campingplatz. Wir sahen beim Strandspaziergang leider zahlreiche tote junge Sattelrobben und haben auf einen weiteren Besuch der Robbenkolonie auch zur Schonung unserer Geruchsnerven verzichtet. Zum Baden im Ozean war's definitiv zu kalt, die Wassertemperatur betrug lediglich 15 Grad. Brrr....



In Swakopmund angekommen quartierten wir uns bei der alten Brücke ein, dieses Resort mit Camping ist nahe dem Stadtzentrum gelegen und uns bestens bekannt. Swakopmund ist die 4. grösste Stadt Namibias und hat ca. 50'000 Einwohner. Die Stadt ist sehr deutsch geprägt, zahlreiche deutsche Kolonialbauten und deutsch sprechenden Leuten zeugen immer noch von der ehemaligen Kolonialmacht. Natürlich gibt es hier alles was das Herz begehrt, gute Restaurants, Shopping Malls mit hervorragenden Einkaufsmöglichkeiten. Seafood gibts im "The Tug" direkt am Meer, Oysters Rockefeller, frischer Tuna und Kabeljau haben wir uns schon zu Gemüte geführt. Wir werden nun einige Tage hierbleiben und einige Arbeiten am Toyo ausführen lassen. Dann werden wir uns nach Windhoek bewegen, wo wir kurz Karola und Kai besuchen werden, mit denen wir vergangenes Jahr in Tanzania einige Tage gereist sind. Bis dahin, vielleicht werden wir die einen oder anderen von Euch bei unserem bevorstehenden Kurzbesuch in der Schweiz treffen.

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