Es hat leider etwas gedauert bis zu diesem Blog, mittlerweile sind wir wieder wohlbehalten in der Schweiz angekommen und haben uns wieder eingelebt. Der Toyo steht sicher in Johannesburg und kann sich nun bis zum September etwas ausruhen, bevor es dann auf zu neuen Abenteuer geht. Wir hatten etwas Probleme mit Internet und der Software und konnten den Blog leider nicht wie gewünscht einigermassen aktuell halten. Wir möchten Euch aber unsere Erlebnisse nicht vorenhalten, hier also eine Zusammenfassung der letzten paar Wochen unserer Afrika Reise. Auf dem Weg in den hohen Norden Sambias besuchten wir auch einige der spektakulärsten Wasserfälle, die das Land neben den berühmten Viktoriafällen zu bieten hat. Den schönsten, den wir besucht haben waren die Lumangwefälle, die wir über Samfya am Lake Bangweulu ansteuerten. Nach einer regnerischen Nacht am See führte uns der Weg durch die endlosen Bangweulu Sümpfe nach Kawambwa, wo wir die Nacht auf dem Parkplatz eines Guesthouses verbrachten. Nun stand die Fahrt zu den Fällen an, die Strecke war etwas unübersichtlich, aber dank GPS haben wir den Abzweiger zu den Fällen gefunden. Der Track dahin wurde zunehmend enger und schwieriger aber es hat sich gelohnt, zumindest hinsichtlich des Naturspektakels. Weniger gelohnt hat sich der finanzielle Aufwand, die Preise die da (wie eigentlich überall in Sambia) aufgerufen werden, grenzen schon fast an Frechheit. 50 US$ für Eintritt und Camp für 2 Personen! Geboten wird ausser den Wasserfällen eigentlich nichts, die vom Gatewächter und Chefabzocker hochgelobten sanitären Einrichtungen entpuppten sich gelinde ausgedrückt als nicht ganz zeitgemäss. Gottseidank hatte das Wasser des Kalumgwishi Rivers wenigstens angenehme Temperaturen, das Badezimmer haben wir kurzerhand an den Fluss verlegt. Ein Fussmarsch von einer knappen Stunde durch den Dschungel bei brütender Hitze brachte uns zu den nächsten eindrücklichen Fällen, den Kabuelungma Falls. Nach der Rückkehr wurde der Ärger über die hohen Preise etwas gemildert, kam doch ein Angestellter mit dem Fahrrad und einem Stapel Holz auf dem Gepäckträger angefahren und machte Feuer für das abendliche Grillieren. Nicht genug damit, nach dem Eindunkeln wurde uns noch ein schönes Lagerfeuer neben den Autos gemacht.
Unterwegs haben wir Koni und Barbara aus Uster angetroffen die mit ihrem schönen Toyota Landcruiser mit ZH Nummer in Afrika unterwegs sind. Die beiden kamen vomTanganika See runter und wussten nichts Gutes über die Piste dahin zu berichten. Der Wetterbericht verhiess auch nichts Gutes und da wir keine Lust auf weitere Schlammschlachten hatten beschlossen wir, etwas weiter östlich zu fahren und uns dann wieder in Richtung Lusaka zu bewegen. Unterwegs machten wir einen Abstecher zu den Kapisya Hotsprings. Diese heissen Quellen liegen etwas abseits der Hauptrouten und liegen direkt am Munswa River und sind wirklich einen Besuch wert. Wie immer waren wir alleine auf dem Camping und konnten das warme Wasser geniessen. Bis Lusaka warens von dort noch knappe 800km, die es aber in sich hatten. Die Strasse wird auch als Tansania Hwy bezeichnet, Lastwagen aus Tansania ohne Ende und die Strasse wie teilweise auch die Trucks sind in miserablem Zusand, Zwischen den tiefen Schlaglöcher gabs immerhin zwischendurch auch mal etwas Asphalt. Der Sambier sagt ja, wenn aus einem Schlagloch Ohren herausschauen sei vorsichtig. Man weiss nie genau ob ein Kaninchen oder eine Giraffe drin steckt.
Noch ein Wort zu den Sambier, alle Leute sind durchwegs sehr freundlich. Lediglich die Kinder gehen einem mit ihrem „gimmy my pen, gimmy my mony“ mit der Zeit gewaltig auf den Sack. Kaum bleibt man irgendwo im vermeintlichen Nichts stehen, tauchen diese Plagegeister aus dem Nirgendwo auf.
Wohlbehalten und durchgeschüttelt erreichten wir nach 2 Tagen wieder Lusaka und quartierten uns wieder bei Harry und Heike im Lukasa ein und genossen die Ruhe, das gute Essen und die hervorragenden sanitären Einrichtungen. Wir blieben 3 Tage dort und machten mit Andreas und Gerlinde die Pläne über die weitere Route. Der Plan war gemacht, wieder zurück nach Botswana und dann in die Central Kalahari und dann weiter nach Südafrika. Für Botswana war ja kein PCR Test mehr nötig und so reisten wir problemlos innerhalb einer Stunde wieder bei Kazunguela in Botswana ein. Auf dem Weg in die Kalahari planten wir eine Übernachtung im Elephant Sands, es wurden schliesslich drei draus. Elefanten hautnah und dies ohne Zaun, es war fantastisch. Ein bisschen ein mulmiges Gefühl war schon dabei, wenn so ein Koloss ein paar Meter vom Camper weg vorbei spaziert und interessiert schaut, was die da in dem weissen Gefährt so machen. Eine Abkürzung auf der Karte zum Eingang der Central Kalahari schien uns interessant, sie führte durch die Makdadikgadi Pans zum Boteti River runter. Es war eine Piste mit viel (Tief) Sand, unterwegs mussten wir einem Südafrikaner ausgraben, der sich mit seinem Jeep samt Offroad Trailer versenkt hatte. War ein Stück Arbeit, aber schlussendlich haben wir es mit Hilfe aller verfügbaren Sandbleche geschafft. Die Fähre über den Boteti River war eine Sache für sich wie die nachstehenden Bilder zeigen.
Den Eingang zur Central Kalahari erreichten wir nach 40km Pistenfahrt. Die Ernüchterung war gross als uns mitgeteilt wurde, alle Camps im riesigen Park seien ausgebucht. Na gut, in Afrika findet sich immer eine Lösung und schlussendlich konnten wir wenigstens für eine Nacht in den Park. Leider nur in der Deception Pan, dies bedeutete dass wir nicht wie geplant 4 Tage bleiben konnten. Die Kalahari präsentierte sich ziemlich grün mit hohem Gras was Tiersichtungen schwierig machte. Die Pirschfahrten, die wir mit dem Toyo machten waren nicht sehr erfolgreich, keine Löwen oder Leoparden gesehen, dafür aber zahlreiche Kratzer am Fahrzeug, Insgesamt war dieser Abstecher etwas enttäuschend, vielleicht hatten wir auch zu hohe Erwartungen. Nach dem kurzen Besuch in der Kalahari verabschiedeten wir uns von unseren Österreichischen Freunden Gerlinde und Andreas, die noch etwas länger in Botswana bleiben wollten. Da nun auch Südafrika keinen PCR Test für geimpfte Personen verlangte, reisten wir problemlos über Martinsdrift in Südafrika ein. Obwohl wir keine grossen Fans des Krüger NP sind, beschlossen wir den Park in seiner ganzen Länge von 350km zu durchfahren. Über das Pafuri Gate betraten wir den Park und da unsere SanParc Wildcard noch gültig war sogar gratis. Es war nicht viel los, wir konnten unsere Camps aussuchen, es hatte überall Platz. Der Norden des Parks ist landschaftlich extrem schön, Tiere hat es etwas weniger als im südlichen Teil. Eine ganze Woche nahmen wir uns Zeit den Park zu durchqueren und unternahmen viele Pirschfahrten auf einsamen Pisten, Tiere bekamen wir hier trotz des hohen Grases reichlich zu Gesicht.
Nach diesen schönen Tagen im Krüger Park müssen wir unsere Meinung etwas revidieren, vor allem in den heutigen Zeiten mit sehr wenig Besuchern ist der Park durchaus sehenswert, insbesondere wenn man sich abseits der Hauptrouten bewegt. Nun ging es langsam aber sicher wieder in Richtung Johannesburg
und der Erste Teil der Reise wird sich bald dem Ende zu neigen. Über das Buschtaxi Forum (hier sind alle Landcruiser Enthusiasten aktiv) haben wir nun auch einen sicheren Stellplatz gefunden, einzig unsere Flüge nach Zürich sind noch offen. Aber der Reihe nach. Über das Malelane Gate verliessen wir den Krüger NP und nahmen die 400km nach Johannesburg über landschaftlich sehr schöne Nebenrouten in Angriff und erreichten Johannesburg nach 3 Tagen gemütlicher Fahrt. Eine schöne Unterkunft zu einem akzeptablen Preis fanden wir bei Walt, der ganz in der Nähe vom Garagenplatz ein schönes Guesthouse betreibt. Nun galt es, den Toyota wieder auf Vordermann und alles bereit für die nächste Reise zu machen. Nur die Flüge, immer noch auf einigen Flügen auf Warteliste , doch plötzlich ging es sehr schnell. Etwas früher als gewünscht erhielten wir die Plätze für den 10. April und mussten uns fast sputen, noch alles zu erledigen. Nach einem ruhigen Flug erreichten wir am 11. April morgens um 6 Uhr wieder Zürich wo wir überraschenderweise von Freunden mit frischen Gipfeli und feinster Schokolade erwartet wurden.
Danke dafür!
19‘000km, 3500 Liter Diesel, 6 Monate Reisezeit, 5 besuchte Länder, 4 Flaschen Gin, 3 Flaschen Whisky,
2 Bussen wegen Overspeeding (ja, das geht auch mit einem Landcruiser) und 0 Problemen, wir können ein durchwegs positives Fazit über diese Reise ziehen. Nun werden wir den Sommer hier in der Schweiz verbringen und im September wird es dann wieder in Richtung Südfrika gehen. Zeit für die Planung von Teil 2 haben wir ja genug und je nach Entwicklung der politischen Situation werden wir uns eine Route zusammenstellen, die uns dann weiter nördlich führen wird. Wenns irgendwie geht, würden wir gerne irgendwie bis nach Hause fahren.
Das ist es bis auf Weiteres von uns, wir bedanken uns für Euer Interesse und hoffen, hier bald wieder mit interessanten Berichten und schönen Fotos präsent zu sein.
Cheers
Urs und Ursi 😘
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