Die Einreise in Mozambique in Kosi Bay verlief problemlos und wir quartierten uns in Ponta Duoro direkt am Strand ein. Alle Camps waren ziemlich heruntergekommen, aber nach einigem Suchen fanden wir einen einigermassen akzeptablen Platz für unsere Erste Übernachtung in Mozambique oder abgekürzt MOZ. Im nahegelegenen Strandrestaurant genossen wir ein hervorragendes Crab Curry, war allerdings mit etwas Arbeit verbunden, da das Schalentier samt der Verpackung serviert wurde. Da der Platz bei näherem Hinsehen nicht sehr einladend war, fuhren wir am nächsten Tag Richtung Maputo und mussten neben Aufstockung der Vorräte auch Bargeldbezug in Angriff nehmen mussten. Gar nicht so einfach, die Ersten beide Versuche an den Geldautomaten brachten keinen Erfolg, beim Dritten gabs dann endlich die notwendigen Meticais. Nordwärts gings weiter, soweit möglich immer der wunderschönen Küste entlang, traumhafte Camps direkt an der Beach unter Palmen, Herz was willst du mehr. Am morgen kamen die Fischer ans Camp und verkauften Lobster, Shrimps und Fisch, alles frisch gefangen in der Nacht. Narürlich haben wir die eine oder andere dieser Delikatessen gekauft und am Abend grilliert. Auch eine Besonderheit in MOZ ist, das frische Cashew Nüsse, natürlich neben Obst und Gemüse, am Strassenrand verkauft werden. Lecker. An der Barra Beach, wo wir vor 4 Jahren schon mal waren, bezogen wir wieder in einem Strandhäuschen Quartier und verbrachten erholsame Tage mit langen Strandspaziergängen, Baden und süssem Nichtstun. Etwas Büroarbeit durfte nicht fehlen, mittlerweile haben wir die Rückverschiffung des Toyos nach Europa organisiert, das Schiff wird so Neptun will Port Elizabeth am 28. Dezember verlassen und gegen Ende Januar in Bremerhaven eintreffen. Eines der schönsten Camps in MOZ fanden wir auf Empfehlung von Freunden in Massinga, das Morrongulo Camp liegt direkt am weissen Sandstrand unter Palmen, drei herrliche Tage haben wir hier verbracht. Bei der Weiterfahrt nach Inhassoro verschlechterte sich das Wetter, es setzte Regen ein und die Luftfeuchtigkeit wurde unerträglich hoch.
Es wurde nun langsam Zeit, nach Zimbabwe einzureisen, da wir von unseren Freunden Christine und Stefan gehört haben dass die Strasse nach Norden eine absolute Katastrophe sei, haben wir entschieden, über einen kleinen Grenzübergang namens Espungabera beziehungsweise Mount Celinda einzureisen. Ich glaube, die Grenzbeamten erschraken heftig, als da plötzlich ein Fahrzeug mit ausländischen Kennzeichen auftauchte. Die Grenzformalitäten waren dementsprechend schnell und mit viel Spass erledigt, nach einer 3/4 Stunde öffnete sich die Grenzschranke und wir waren in Zimbabwe. Die bisher gute Strasse in MOZ wechselte aprupt in einen Feldweg, der nach den vergangenen Regenfällen entsprechend matschig war. Etwa 20 km ging es nun auf der Piste im Allrad Modus ins nächste Camp mitten im Regenwald, welches von der staatlichen Forstwirtschaft betrieben wird. Wir wurden äusserst herzlich empfangen, vermutlich waren wir seit längerer Zeit die einzigen Gäste. Der Caretaker machte uns ein Lagerfeuer und versprach, sofort den Donkey einzuheizen damit wir warmes Wasser zum Duschen hätten. Leider leckte der Boiler, bzw. das Fass über dem Feuer. No problem, flugs war das Fass getauscht, es schien auch dicht zu sein. Dummerweise aber befanden sich in diesem Fass noch Restbestände von Diesel, ich habe ja schon mit braunem, grauen und dunkelbraunen Wasser geduscht aber mit Diesel, nein dies bei aller Liebe zu Africa dann doch nicht. Wir sind ja autark und haben schnell unsere Dusche mit warmen Wasser in Betrieb genommen. Der Platz selber im Dschungel war aber herrlich, am frühen morgen bereits wurden wir von Vogelstimmen geweckt. Auf miserablen Strassen fuhren wir nach Chippinge, der nächsten grösseren Stadt oder vielmehr Dorf. Eine SIM Karte war schnell gekauft, so dass wir nun auch wieder mit der grossen weiten Welt verbunden sind.
Mit dem ZIM Dollar ist es so eine Sache, an Tankstellen werden grundsätzlich nur US Dollar akzeptiert, mehrheitlich Cash only. Die Währungspolitik wurde von der Regierung im April 21 als gescheitert erklärt. Der Höhepunkt der Inflation war 2009, damals erreichte die Inflation 100%, täglich! Die grösste Nominalwert Banknote war damals eine 100 Trillion Dollar Note. Die Regierung veröffentlicht übrigens seit einigen Jahren keine Inflationszahlen mehr. Wie auch immer, Details über die gescheiterte Währungspolitik kann bei Tante Google nachgelesen werden. ZIM ist ein relativ teures Land, Diesel ist umgerechnet 1.65 CHF pro Liter, auch Früchte sind entsprechend Schweizer Preis Niveau. Aber es funktioniert, die Leute sind äusserst freundlich und ausgesprochen herzlich und wir fühlen uns sehr wohl in ZIM. Die Idee, den Hwange NP im Süden des Landes zu besuchen haben wir verworfen, unsere Zeit ist ja nun bekanntlich etwas limitiert und wir wollen stattdessen nochmals in den Mana Pool NP, der direkt am Sambesi liegt und an Sambia angrenzt. Hier werden wir eventuell auch unsere Freunde Christine und Stefan treffen. Der zweitgrösste Stausee Zimbabwes, den Lake Lake Mutriwiki mit seiner imposanten Staumauer umrundeten wir, bevor wir nach Bulawayo weiterfuhren. Der Besuch in Bulawayo war nicht sehr ergiebig, ausser schönen Villenviertel, einige alte Kolonialbauten und eine etwas heruntergekommene Innenstadt, das wars dann.
Da war es wieder, das altbekannte Scheppern vom Auspuff. Eine genauere Inspektion des Auspuffs in dem Antelope Park Camp in der Nähe von Gweru ergab ein düsteres Bild. Mit ein paar Schrauben anziehen werden wir hier nicht weiterkommen. Das Rohr zum Topf war komplett abgerissen, hier sind Schweissarbeiten notwendig. Das Camp und dessen Betreiber waren ausgesprochen hilfsbereit, am nächsten Tag fuhren wir in den Camp eigenen Workshop, der Auspuff war schnell demontiert und eine Schweissnaht war innert einer halben Stunde gesetzt und der Auspuff wurde wieder montiert. Der Mechaniker versprach, dass die Reparatur mindestens für 20'000 km halten werde, mal schauen. Als ich mich nach den Kosten erkundigte meinte der Mechaniker nur, kostet nichts, ihr seit unsere Gäste! Nicht nur deswegen, auch landschaftlich ist der Antilope Park ein Juwel, wir werden uns hier nun 3 Tage aufhalten und die Natur und die anderen Annhemlichkeiten hier geniessen, bevor es dann weiter nach Harare geht, wo wir Bernadette und Celso wiedersehen werden, deren Gastfreundschaft wir bereits bei unserem letzten Besuch von Harare geniessen durften.
Nach einer etwas langweiligen und eintönigen Fahrt von Gweru sind wir nach 5 Stunden in Harare angekommen, wo wir von Bernadette und Celso herzlich empfangen wurden. Die Mittelohrentzündung bei Ursi ist weg, aber das Hörvermögen ist noch nicht vollständig zurück, besser dies nochmals untersuchen lassen. In einer hochmodernen Praxis wurde das untersucht, es ist glücklicherweise nichts Ernstes, mit den entsprechenden Medis sollte das bald wieder in Ordnung sein. Die Schweizer Botschaft feierte am 27. Oktober den Swiss National Day, die Feier wurde aufgrund der Wahlen in Zimbabwe vom August auf dieses Datum verschoben. Da Bernadette viele Jahre auf der Botschaft gearbeitet hat, war ihre Familie auch eingeladen und wir durften als Gäste auch an dem Anlass teilnehmen. Etwa 500 Gäste aus Politik, Wirtschaft und verschiedenen Hilfswerken wurden vom Botschafter Stephan Rey empfangen. Interessanterweise ist die Schweiz einer der grössten Investoren in Zimbabwe und wir lernten auch einige Schweizer kennen, die seit Jahren erfolgreich in Zimbabwe arbeiten und ihre Geschäfte betreiben. Nach den erholsamen und schönen Tagen bei Bernadette und Celso war es an der Zeit, wieder aufzubrechen, je nach der Wettersituation wollen wir wie bereits gesagt nochmals den Mana Pool NP besuchen und dort Christine und Stefan treffen, bevor es dann weiter Richtung Sambia geht. Eine unerfreuliche Nachricht erhielten wir von der Verschiffungsagentur Seabridge, das gebuchte Schiff am 28. Dezember wird den Hafen von Port Elizabeth nun nicht anlaufen, die nächste Verschiffung kann frühestens am 28. Januar erfolgen. Das bringt unsere Pläne etwas durcheinander, aber Afrika wäre nicht Afrika, wenn es nicht irgend eine Lösung geben würde. Bis die Tage, viele Grüsse aus Harare.
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